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Erneut konnte der Verein SFT – St. Tönis 1926 am letzten Februarwochenende zwei Titel bei der Parabogenmeisterschaft erringen. Judith Rabenstein, die in der Klasse Damen Recurve am Samstag, den 25.02.2023 antrat, wurde Deutsche Meisterin. Ursula Thomas, die ebenfalls am Samstag antrat, kam in der Klasse Seniorinnen mit ihrem Compound auf Platz 2.

Am letzten Wochenende im Februar traten 102 Bogensportler/innen in Gersweiler (Saarland) an, um um die Meistertitel im Para-Bogensport zu kämpfen. Vertreten war alle Bogenklassen.

Für Judith und mich war es der erste Wettbewerb auf nationaler Ebene und bedeutete, dass wir bereits einen Tag vor Wettkampfbeginn zur Klassifizierung anreisen mussten. Ziel der Klassifizierung ist eine größere Vergleichbarkeit zu schaffen, bei den sehr unterschiedlichen Behinderungen und ihrer Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit des Schützen*in. Das Ergebnis der Klassifikation wird in den Startpass eingetragen und kann befristet oder unbefristet vom Gutachter*in festgestellt werden. Dieser Startpass ist gemeinsam mit dem Sport-Gesundheits-Pass Voraussetzung für eine Anmeldung bei den Para-Wettkämpfen.

Der eigentliche Wettkampf fand für uns am Samstag, den 25.02.2023 statt. Ab 7:30 Uhr begann die Anmeldung zum Wettkampf. Der Start des Wettbewerbes verzögerte sich um eine halbe Stunde. Grund waren technische Schwierigkeiten (Probleme beim W-Lan Zugang der Anmeldung und Ampelsteuerung). Es wurde auf Kunststoffscheiben geschossen. Im Gegensatz zur Landesmeisterschaft blieben die Rollstuhlfahrer*innen diesmal an der Schießlinie stehen, um den Kraftaufwand des zur Linie hin und wieder Wegfahrens nach erfolgter Schussabgabe zu minimieren. Diese Regelung hatte für Judith zur Folge, dass sie die Scheibe wechseln musste, weil sie Platzprobleme mit den Auslegern ihres Stabis bekam. Sie konnte über den Hauptschiedsrichter ohne Probleme an eine andere Scheibe wechseln.

Während es normalerweise üblich ist, nach Vollendung der Passe die Schießlinie zu verlassen, wurden die fußläufigen Schützen*innen gebeten, stehen zu bleiben, bis der Rollstuhlschütze*in seine Passe beendet habe. Grund hierfür war die Übertragung der Schwingungen des Hallenbodens auf den Rollstuhl und damit die Störung der Zielfixierung.

Ihr seht also, dass es teilweise etwas anders als sonst üblich, im Para-Bogensport ablaufen kann. Kennzeichnend ist eine allgemeine Rücksichtnahme auf die Einschränkungen, die jeder Sportler*in mitbringt. Zugleich gibt es überhaupt keinen Unterschied zum „normalen Wettkampf“ im Ehrgeiz und dem Wunsch, das Bestmögliche zu geben. Es ist bis jetzt immer ein tolle Atmosphäre gewesen und hat mir viel Spaß gemacht. So auch diesmal!

Ich würde mich freuen, wenn der Artikel Lust macht, bei entsprechender Voraussetzung (ab 20% Schwerbehinderung) über unseren Verein sich beim BRSNW anzumelden.

Ursula Thomas

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